Jede Minute zählt
Weitere Bezeichnungen:
Dilatatio et Torsio ventriculi, Magendilatations-Torsions, Torsio ventriculi
Eine Magendrehung ist ein akuter lebensbedrohlicher Zustand für den Hund. Der Magen dreht sich hierbei meistens im Uhrzeigersinn um die eigene Achse und schnürt den Magenein- und -ausgang ab. Somit kann nichts mehr in den Magen hinein, oder aus dem Magen heraus gelangen. Durch die sich bildenden Gase bläht er immer weiter auf und wird hart. Es kommt zu einer Unterversorgung mit Sauerstoff, da große Blutgefäße abgeschnürt werden. Wird die Magendrehung nicht schnellstmöglich operiert, führt das zum Kreislaufversagen und somit zum Tod des Hundes.
So erkennst Du eine Magendrehung
- Blasse Schleimhäute
- Aufgeblähter, harter und schmerzhafter Bauch
- Gedämpftes Allgemeinbefinden
- Erfolgloses Erbrechen
- Speicheln
- Hecheln
- Unruhe
- Seitenlage
Diese Rassen sind besonders betroffen
Bestimmte Rassen neigen zu einer Magendrehung.
So wird eine Magendrehung behandelt
Eine Magendrehung zu behandeln ist nur mit einer Operation unter Vollnarkose möglich. Der Kreislauf des Hundes muss hierfür im Vorfeld so gut wie möglich stabilisiert werden.
Operation
In der Operation wird der Magen wieder in seine natürliche Position zurückgedreht, um die Durchblutung schnellstmöglich wiederherzustellen. Danach wird er eröffnet und sein gesamter Inhalt entleert. Es werden alle Futterreste entfernt und der Magen gespült. Danach wird er wieder zugenäht und zur Sicherheit seitlich an der Bauchwand fixiert, um eine erneute Magendrehung zu vermeiden.
Nach der Operation sind insbesondere die ersten Stunden noch kritisch für den Hund. Deshalb steht er in dieser Zeit unter intensiver medizinischer Beobachtung. Sein Kreislauf wird über eine Infusionstherapie stabilisiert, er wird mit Medikamenten versorgt und steht unter genauer Beobachtung.
Wenn alles gut verläuft, kann der Patient nach circa 3-5 Tagen nach Hause entlassen werden und nach Anraten des behandelnden Tierarztes zur Nachuntersuchung kommen.
Nach 10 – 14 Tagen können die Fäden gezogen werden.
Was Du selbst tun kannst
Das Wichtigste bei einer bestehenden Magendrehung ist, dass Du die Symptome Deines Hundes richtig deutest und ihn sofort zu deinem Tierarzt bringst.
Um eine Magendrehung zu verhindern, solltest Du ein paar Dinge beachten:
- Verteile die Mahlzeit Deines Hundes auf zwei bis drei Portionen über den Tag verteilt. So verhinderst Du, dass der Magen auf einen Schlag zu viel Futter verarbeiten muss, welches eventuell im Magen gärt und eine Magendrehung begünstigen kann
- Sollte Dein Hund dazu neigen seinen Napf innerhalb von Sekunden leer zu fressen, macht es Sinn, einen Anti-Schlingnapf zu besorgen. Der verhilft Deinem Hund zu einem kontrollierten Fressen und verringert die Gefahr beim Essen zu viel Luft abzuschlucken
- Gönne Deinem Hund nach dem Essen eine Pause, in der er das Futter in Ruhe verdauen kann. Spaziergänge und Toben mit anderen Hunden direkt nach der Futteraufnahme gehören zu der häufigsten Ursache einer Magendrehung und sollten daher vermieden werden
Prognose für die Magendrehung
Die Magendrehung ist ein Notfall und absolut lebensgefährlich für den Hund. Sie kommt am häufigsten bei großen Hunderassen in dem Alter zwischen dem 6. und 8. Lebensjahr vor. Grundsätzlich kann sie aber jeden Hund, jeden Alters treffen.
Die Prognose ist besser, je früher die Magendrehung erkannt und behandelt wird. Grundsätzlich kann man sagen, dass die Prognose gut ist, wenn der Hund sofort nach der Diagnose und innerhalb der ersten vier Stunden operiert wird. Die Überlebensrate liegt dann bei circa 75 %.
Leider kommt es aber immer wieder zu Fällen, in denen akut gehandelt wird, der Hund aber trotz aller Bemühungen während oder nach der Operation plötzlich verstirbt. Die ersten Stunden nach der Operation sind hier entscheidend.
Das Kostet die Behandlung der Magendrehung
Die Kosten setzen sich aus der Operation der Magendrehung, sowie Untersuchungen, angewandten Materialien und Medikamenten zusammen. An Wochenenden oder während der Notdienstzeiten wird es teurer.
Die Angaben sollen lediglich als Orientierungshilfe dienen.
Gesamtkosten
1.200 – 2.000 EUR
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Eine der wichtigsten Therapien der Magendrehung ist die Operation. Mit einer Hunde-OP-Versicherung deckst Du das wichtigste Risiko im Zusammenhang mit einer Magendrehung kostengünstig ab.
Weitere Informationen zur Magendrehung
Beschreibung
Die Magendrehung ist eine Magenerweiterung (Dilatation), die mit einer Drehung des Magens um die Längsachse (Torsio) als auch um die Querachse (Volvulus) einhergeht. Dadurch werden sowohl Mageneingang als auch -ausgang verschlossen. Es entsteht eine hochgradige Blähung durch die eingeschlossenen Gase, die zum Zerreißen der Magenwand führen kann, wodurch der Mageninhalt in der Bauchhöhle eine schwere Bauchfellentzündung hervorrufen kann. Blutgefäße und Nerven werden abgeklemmt und CO² sowie Stoffwechselprodukte können nicht mehr zum Magen gelangen, geschweige denn abtransportiert werden. Das kann zu schweren Gewebeschäden führen. Da die Milz mit einem Band am Magen befestigt ist und sich mit dreht, kommt es auch hier zu Abschnürung und Stauungen.
Es kommt zu einer lebensbedrohlichen Kreislaufstörung und Herzbelastung, die zu einem Kreislaufschock führen kann.
Risikofaktoren
Große Rassen mit einer tiefen Brust sind häufiger betroffen als kleine Rassen. Dazu gehören: Deutsche Dogge, Golden Retriever, Dobermann, Deutscher Schäferhund, Berner Sennenhund und Boxer. Die Wahrscheinlichkeit einer Magendrehung bei Doggen liegt bei über 80%.
Ursache
Eine eindeutige Ursache für die Magendrehung ist nicht bekannt. Es gibt einige Faktoren, die eine Magendrehung begünstigen:
- Lose Magenbänder
- Schnelle Futter- oder Wasseraufnahme mit anschließendem Toben
- Starke Stresssituationen
- Häufiges Luft abschlucken
- Gestörte Magenbewegungen
- Zu schnelle Aufnahme von vergorenem Futter
Pathologie
In der pathologischen Untersuchung zeigen sich einige Veränderungen. Der Magen ist stark aufgebläht und man sieht deutlich injizierte Venen. In der Magenschleimhaut findet man diffuse Rötungen. Die Milz ist zur Seite verlagert worden und zeigt in einigen Fällen eine starke Schwellung. Die Leber ist verblasst. Oft finden sich im Zwerchfell und der Lunge einige Blutungen. Die Magendrehung erfolgt meistens im Uhrzeigersinn.
Die wichtigsten Fragen zur Erkrankung
Wir haben die häufigsten Fragen unserer User für Dich zusammengestellt.
Wie zeigt sich eine Magendrehung beim Hund?
Es gibt einige Symptome, die für eine Magendrehung beim Hund sprechen und bei denen jeder Tierarzt sofort hellhörig wird.
Dazu gehören:
Ein aufgeblähter, harter und schmerzhafter Bauch, gedämpftes Allgemeinbefinden, erfolgloses Erbrechen, Speicheln, Hecheln, Unruhe, Seitenlage und blasse Schleimhäute.
Wie lange überlebt ein Hund mit Magendrehung?
Die Operation der Magendrehung sollte innerhalb der ersten vier Stunden stattfinden, um die Überlebenschance so hoch wie möglich zu halten.
Welche Hunde sind anfällig für eine Magendrehung?
Bestimmte Rassen sind besonders anfällig - dazu zählen insbesondere:
- Deutsche Dogge
- Golden Retriever
- Dobermann
- Deutscher Schäferhund
- Berner Sennenhund
- Boxer
Wann tritt eine Magendrehung auf?
Eine Magendrehung kann zu jeder Zeit auftreten und Hunde jeden Alters betreffen. Häufig wird beobachtet, dass sie nach dem Spielen und Toben des Hundes kurz nach der Futteraufnahme auftritt.